Grünkohlessen mal ganz anders

Ich war anfangs eher skeptisch. Ein gemeinsames Grünkohlessen ohne Wanderung und ohne persönliche Begegnung? Kann doch nichts werden, dachte ich so bei mir.
Da hatte ich wohl ausgeblendet, in welch verrückter Zeit wir gerade leben. Klaus hatte den Event wie üblich sorgfältig organisiert. Per Mail wurde ich konkret informiert. Also am Freitag kurz vor 18 Uhr los zum Café am Markt, leeren Plastikbehälter in der Recyclingtasche dabei. Klaus stand schon da und wartete auf seine Portion. Nach (endlich mal) einigen persönlichen Worten, durch die Maske vielleicht etwas undeutlich, zog ich dann mit meiner Beute zurück ins heimische Nest.
Aussehen und Geruch ließen auf einen großen Genuss hoffen. Pünktlich um 19 Uhr meldeten wir uns also zum gemeinsamen virtuellem Grünkohlessen an. Und tatsächlich, viele bekannte und auch neue Gesichter strahlten uns entgegen. Wie gewohnt entspann sich auf Anhieb eine rege Unterhaltung. Man stellte sich vor, erklärte warum ausgerechnet die Oberstadt von Mettmann zur Heimat geworden ist, klärte aktuelle Geschehnisse ab, prostete sich zu und genoss nebenbei den ausgezeichneten Grünkohl mit Mettwurst und Kassler.

Wenn ich nun gefragt werde: nein, es ist kein vollwertiger Ersatz der persönlichen Begegnung, aber diese drei Stunden waren das Maximum an Gemeinschaft, was ich in dieser Zeit erwarten kann. Danke dafür an alle Beteiligten!